Nach etwa 12'500 km haben wir nun so einiges erlebt. Die Reifen haben gut gehalten, würden sicher noch 1000 km oder mehr vertragen. Sie werden jedoch in Vancouver beim Motorradservice gewechselt, damit wir wieder mit frischen starten können. Pannen hatten wir auch keine, nur ein geringer Ölverlust bei einer Vorderradfederung, wird in Vancouver behoben.
Die Qualität der Strassen in Russland ist eigentlich erstaunlich gut, nur in der Region um Kasan hatten wir mal etwa 200 km durchgehend eine Schlaglochpiste. Ansonsten kann es manchmal schon mal vorkommen, dass man einem grösserem Loch ausweichen muss oder man brettert einfach drüber. Vielerorts sind momentan noch Baustellen und Belagsarbeiten im Gange, teilweise fährt man gefühlt 100 km auf fast frischem Asphalt. Abseits der Hauptachse hat es dann aber nur noch Kiespisten, was zur Abwechslung auch intressant ist, da dort kaum Verkehr vorzufinden ist.
Was uns sonst noch alles aufgefallen ist in Russland:
Ab der Region rund um den Baikalsee bis Wladiwostok sind vermehrt viele rechtsgesteuerte Autos unterwegs, was im Rechtsverkehr für so manch ein interessantes Überhohlmanöver gesorgt hat. Fahrzeugfrontscheiben mit Steinschlag und Sprüngen quer durch die Scheibe sind fast häufiger anzutreffen als ganze Scheiben. Verlorene Farhzeugverkleidungen stören auch niemanden, hauptsache das Licht funktioniert, vielleicht. Allgemein etwas wie die MFK oder ähnliches, ist vermutlich nicht so wichtig. Die meisten LKW's und Busse haben Abgasnorm EURO 0 oder -1. In Taxis kann man sich generell nicht angurten. Altreifen werden vielerorts angemalt und als Dekorelemente oder Blumentöpfe verwendet.
Treppen werden eher nach dem Zufallsprinzip gebaut, selten passt der Abschluss auf den nächsten Stock und unterschiedliche Tritthöhen während eines Treppenlaufs werden schnell zur Stolperfalle.
Ansonsten ist Russland ein schönes Land, mit vielen landschaftlichen Facetten, leider manchmal aber mit Abfall übersäht.
Auf die Natur bezogen, sind wir eigentlich zu früh durch Russland gefahren, vielerorts vermisste man die grünen Farben des Frühlings, da teilweise sogar noch Schnee an den Strassenrändern zu sehen war. Als wir dann nach Süden von Chabarowsk nach Wladiwostok fuhren, kam dann schon ein bisschen Neuseeländisches Flair zum vorschein mit dem dichten, verwachsenen und unbewirtschafteten Waldgebiet.
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Marco (Dienstag, 11 Juni 2019 15:25)
Rechtsgelenkte Fahrzeuge kommen aus Japan. Die konnten früher wohl recht billig gekauft und importiert werden. Auch heute noch kaufen die Russen neue Fahrzeuge in Japan, Halbieren sie und importieren sie als Ersatzteil.