Nach unserem Aufenthalt in Kyõto fuhren wir zum ersten Mal mit dem Schnellzug, mit einem Zwischenstopp in Himeji und einem Besuch der grössten Burganlage im Land, nach Okayama. Von Okayama ging es dann Tags darauf nach Hiroshima. Leider hatten wir an diesem Tag viel Regen, so war dann die Begeisterung, den ganzen Tag durch die Stadt zu schlendern, nicht sehr hoch. Allerdings besuchten wir das Friedensmuseum, welches nach dem 2. Weltkrieg in Gedenken an die Opfer des Atombombenabwurfs errichtet wurde. Das Museum ist sehr eindrücklich und gleichzeitig erschreckend. Es werden viele Bilder und Geschichten über den Abwurf der A-Bomben und über deren Folgen porträtiert. So ist auch die Stimmung im Museum sehr gedrückt, es wird kaum gesprochen und wenn, dann nur im Flüsterton. Beim Bau der Ausstellung wurde auch sehr darauf geachtet keine Stellung zu beziehen, obwohl die Japaner allen Grund dazu hätten.
Am Abend besuchten wir das Stadtzentrum und lernten ein wenig die lokalen Bars kennen, somit wurde dann unser zweiter Tag in Hiroshima auch zu einem Ruhetag erklärt.
Von Hiroshima ging es dann noch nach Fukuoka und weiter nach Kumamoto. In Kumamoto wollten wir eine schöne grosse Burganlage besichtigen, leider haben wir uns vorab nicht genau darüber informiert und standen vor verschlossener Türe. Diese Region wurde 2016 von einem starken Erdbeben getroffen, was grosse Teile der Burg zerstört hat. Ebenfalls wurde die Zugstrecke, welche wir für unsere Weiterreise nehmen wollten, getroffen. Somit mussten wir für unsere nächsten Schritte etwas umplanen. Von Kumamoto kommen übrigens auch unsere zwei Motorräder her, die wurden hier im Hondawerk zusammengebaut.
Mittlerweile haben wir doch noch das eine oder andere japanische Gericht gefunden welche wir vertragen. Fleischgerichte in Japan sind sehr teuer und kosten 45.- CHF aufwärts, inkl. Beilage und die Portionen sind dann sehr klein gehalten. Wenn man etwas essen will, was denn Magen füllt, muss man sich an Nudelgerichte halten, diese beinhalten manchmal auch etwas Fleisch aber mehr so als Bestandteil der Sauce. Solche Gerichte sind dann auch ein Stück günstiger und kosten uns jeweils so 15-20 CHF.
Weiter haben wir bemerkt, dass die Leute sehr ordentlich sind hier, aller Abfall wird feinstes getrennt entsorgt, noch extremer als bei uns. Allerdings produzieren sie auch Übermengen davon, bei einer Packung Keksen ist in der Packung selbst, jeder Keks noch zusätzlich einzeln verpackt. Littering scheint hier jedoch unbekannt zu sein und so sind auch sehr wenig Abfalleimer in der Stadt verteilt, höchstens mal ein PET- oder ALU-Sack, so kann es doch vorkommen, dass man diverses Zeugs den halben Tag mit sich rumschleppt.
Was hier auch sehr extrem ist, sind die Sicherheitsvorkehrungen in Baustellenbereichen. Ich spreche hier nicht von der Arbeitssicherheit, sondern von der Passantensicherheit rund um die Baustellenbereiche. Als kleines Beispiel: wenn die Hecken entlang eines Gehsteigs geschnitten werden, ist sicher mal der "Gefahrenbereich" eingezäunt und irgendwo gibt es dann noch einen Durchgang für Fussgänger. An beiden Seiten steht dann ein "Sicherheitsbeauftragter" welcher dann kurz checkt ob die Situation für dich ungefährlich ist und dich dann durchwinkt. Bei den meisten Baustellen ist das ganze ziemlich Überflüssig da ja sowieso der "Gefahrenbereich" abgesperrt ist. Aber falls es doch eine Baustelle gibt wo nahe am Fussgängerbereich gearbeitet wird, zB. ein Bagger am Baggern ist, wird aber nicht der Fussgänger aufgehalten oder Umgeleitet, sondern der Bagger wird gestoppt damit man da durch gehen kann.
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