Von Dawson fuhren wir am 6. August weiter Richtung Süden. Unsere Route führte uns wieder einmal durch wildes Land. Die einzige Zivilisation, welche wir die folgenden Tage zu Gesicht bekamen, war jeweils beim Auftanken oder Abends beim Campen. Ansonsten fuhren wir durch schier endlose Waldgebiete. Von Zeit zu Zeit hat man einige Wildtiere gesehen.
Wir hatten weiterhin nicht viel Glück mit dem Wetter, nebst der Tatsache das es jeden zweiten Tag regnete, wurde es auch immer kälter je näher wir den Rockies kamen. An unserem dritten Tag tauchten dann auch die ersten Bergspitzen mit Neuschnee vor uns auf. Ein klares Zeichen, dass hier oben im Norden bereits der Herbst angebrochen ist. Am Morgen des fünften Tages auf unserer Tour entlang der Bergkette standen wir bei 1°C und Morgenfrost auf. Glücklicherweise haben wir warme Schlafsäcke und haben bis früh morgens kaum etwas von der Kälte mitbekommen. Danach fuhren wir nach Grande Prairie, unser erstes Stück Zivilisation seit Tagen.
Nach einer Übernachtung in der Stadt fuhren wir weiter durch den Jasper Nationalpark, leider hatten wir auch diesesmal wieder besch...eidenes Wetter mit wolkenverhangenen Himmel und vereinzelt Regen. Das hat uns wiedereinmal die Sicht auf eine sicher wunderschöne Berglandschaft versperrt. Tags darauf wechselten wir die Bergseite von der Nordseite auf die Südseite, sofort bemerkten wir einen Wetterumschwung, es wurde wärmer und milder. So hatten wir, als wir Nachmittags in Fort Steele ankamen, sonnenschein und angenehme Temperaturen. Fort Steele ist eine historische Stadt welche restauriert und auf vordermann gebracht wurde. Sie dient mitlerweile als Touristenattraktion, nebst den alten Gebäuden kann man dort auch die alte Handwerkskunst von Ende des 18ten Jahrhunderts bestaunen. Am Dienstag 13. August war dann unser letztes Stück auf Kanadas Strassen. Bei der Einreise in die USA mussten wir diesesmal die Importpapiere für unser Motorrad ausfüllen. Das Ganze war einfacher und schneller gemacht als in Russland, nicht nur weil wir dieses mal die Sprache verstanden, sondern auch weil es nur ein einzelnes A4 Blatt warf welches ausgefüllt werden musste. Somit waren wir nach kurzer Zeit eingereist und machten uns auf den Weg nach Missoula, wo unsere Motorräder nun repariert werden und einen weiteren Service bekommen.
Wir haben die Abgeschiedenheit Kanadas und Alaskas genossen, die Natur und das Tierleben ist in dieser Region einfach einzigartig . Doch mit der Zeit fühlt man sich schon etwas Einsam ohne Zivilisation. Das heisst nicht das es dort keine Menschen gibt, denn die hat es überall. Es ist mehr das fehlen von Landwirtschaft, von Feldern oder auch nur von gepflegten Wäldern. In Kanada und Alaska sind die Wälder grösstenteils naturbelassen und verwildert, Landwirtschaft traf man sowiso in diesen Regionen keine an. Und so freuen wir uns nun wieder im Süden zu sein wo nicht nur das Wetter viel besser aussieht sondern sich auch die Landschaft verändert.
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